Pressemitteilung

Wettbewerb der Vertriebswege

Radio kommt auf verschiedenen Wegen zum Hörer

2. März 2016

Einen Wettbewerb unterschiedlicher Vertriebswege sieht die Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) für das Radio der Zukunft. Die Verbreitung über UKW sei kein Auslaufmodell, das terrestrische Digitalradio über DAB+ hingegen schaffe Chancen für Angebote, für die in der UKW-Welt kein Platz mehr ist. Zudem bietet das auch mobil empfangbare Internet Chancen für Radioanbieter, die Funktion als Tagesbegleiter für eine große Zahl treuer Hörer mit den individuellen Ansprüchen der Onlinewelt zu verknüpfen. "Die Zeiten, in denen eine Verbreitungstechnik alle Hörer erreicht, neigen sich dem Ende zu", fasst APR-Vorsitzender Felix Kovac die absehbare Entwicklung zusammen.

In einem Positionspapier des Radioverbandes heißt es, einzelne Unternehmen und ihre Gesellschaft hätten durchaus unterschiedliche Ansichten zu einzelnen Vertriebswegen. Wer beispielsweise mit neuen bundesweiten massenattraktiven Angeboten an den Start gehen will, braucht zwingend DAB+. Lokale und regionale Angebote brauchen dauerhaft die UKW-Verbreitung, für die seit Jahresbeginn 2016 erstmals Wettbewerb der Senderbetreiber gilt. "Und alle sind im Internet mit Streams, Webseiten und bieten Apps mit individuellen Zusatzangeboten an", beschreibt Kovac das vielfältige Bild.

In ihrem Positionspapier appelliert die APR an die medienpolitisch Verantwortlichen der Länder, bewusste Entscheidungen für die Fortentwicklung des Hörfunks zu treffen. Die Diskussion dürfe nicht allein technisch geführt werden. Es gehe darum, für die einen neue Chancen beim Digitalradio zu eröffnen, ohne den anderen die Existenzgrundlage zu nehmen. "Das ist kein fauler Kompromiss, sondern die Schlussfolgerung aus der Erkenntnis, dass beim Radio ein Wettbewerb an Infrastrukturen mit jeweiligen Vor- und Nachteilen entsteht", so Kovac.